Tipp: Bilder für das Internet aufbereiten

Nicht selten werden auch Kunden, die bereits mit professionellen Fotografen zusammen arbeiten, (eigene) Bilder für das Internet vorbereiten müssen. Entweder haben Sie die hochauflösenden Daten von Ihrem Fotografen erhalten, oder mit der eigenen Kamera fotografiert. Kürzlich erklärte mir jemand, er benutze immer das „Blümchen-Programm“ seiner Digitalkamera, weil die Bilddaten sonst von der benutzten Website nicht akzeptiert würden. Ich konnte nicht im Detail erfragen, ob das erwähnte Programm wohlmöglich jenes für Makro-Motive sei – wurde aber dazu inspiriert, diesen Beitrag zu verfassen. Ich empfehle Ihnen, an Ihrer Kamera stets die höchstmögliche Auflösung und die geringste Kompressionsstufe beim Speichern zu wählen. Nur so erhalten Sie hochwertige Daten, die später für verschiedene Zwecke weiterverwendet werden können.

1. Software
Sollen die Bilder bei einem beliebigen Webdienst hochgeladen oder für die eigene Website benutzt werden, müssen sie in aller Regel kleiner gerechnet werden. Das geht immer einfacher, als zu kleine Bilder zu vergrößern (siehe auch Blow-up: Image resizing software test). Ich bin nicht vertraut mit sämtlichen verfügbaren Bildbearbeitungs-programmen (schon gar nicht aus der Windows-Welt), darum nenne ich lediglich zwei, über die ich spontan positives im Netz fand: Zum einen Photoscape, zum anderen Picasa. Beide sollten ebenso wie die professionellen Apps Lightroom oder Photoshop in der Lage sein, einzelne oder mehrere Bilder auf exakte Pixelmasse zu verkleinern.

2. Farbprofil
Grade, wenn Sie Bilder Ihres Profifotografen weiterverarbeiten, kann es sein, dass die Fotos im professionellen Farbraum AdobeRGB oder sogar ProPhoto-RGB vorliegen. Diese Farbräume umfassen eine große Anzahl von Farbnuancen, werden leider jedoch von vielen Browsern ignoriert. Im Ergebnis werden die Fotos farbverfälscht im Internet dargestellt, Hauttöne wirken z.B. grünlich. Um das zu vermeiden, müssen Sie zwangsläufig Ihre Fotos in den kleineren Farbraum sRGB konvertieren (wenn sie nicht ohnehin schon mit diesem Profil gespeichert wurden). Auch das sollte ein vernünftiges Bildbearbeitungs-programm können. Infos z.B. bei eci.org.

3. Auflösung
Monitore stellen normalerweise 72 bis 96 dpi dar (genau genommen sind es ppi, also Pixel pro Inch). Man kann darum Bilder soweit verkleinern, bis sie bei gewünschter Breite und Höhe eine Auflösung von 96dpi nicht überschreiten. Grade, um kleine Dateigrößen zu erreichen, ist es nötig, die megapixelgroßen Dateien herunter zu rechnen. In der Praxis zeigt sich, dass Fotos besser und schärfer dargestellt werden, wenn sie bei gewünschter Größe eine Auflösung von 150dpi haben, also rund doppelt so viele Pixel enthalten. In der Welt von Powerpoint ist das seit langem ein offenes Geheimnis, aber auch auf das Internet trifft diese Regel meines Erachtens zu.

4. Dateiformat
Speichern Sie Fotos als JPEG. Alles andere macht keinen Sinn. Wer spezielle Exportfunktionen nutzt, kann sehr kompakte Dateien erzeugen. Mit Photoshop lässt sich ein ca. 2,5MB großes TIFF in ein 180KB kleines JPEG wandeln, dass eine hervorragende Qualität hat. Der Trick besteht in einer Kompression mit mindestens Qualitätsstufe 6 (oder 50%) und dem Weglassen von Metadaten. Beim Profiprogramm kann man dezidiert festlegen, ob z.B. die Copyright-Informationen erhalten bleiben sollen. Ansonsten müssen Sie sich einfach darüber bewusst sein, dass die Fotos im Internet keine Meta-Informationen mehr enthalten, somit im Zweifelsfall keine Seriennummer Ihrer Kamera oder Ihren Namen mit sich führen, um bei Missbrauch leichter auffindbar zu sein.

Selbstverständlich liefere ich meinen Kunden auf Wunsch gerne für das Internet optimierte Daten, die direkt weiterverwendet werden können.

Kategorien Computer, Fotografie, Software, Unternehmen
search previous next tag category expand menu location phone mail time cart zoom edit close